Pastoralkonzept
Wie entwickelt sich unsere Ortskirche bis 2035?
In der Klausur des Pfarrgemeinderates am 23. und 24.2.24 hatten wir uns vorgenommen, eine Vision für unsere Gemeinden zu erstellen. Diese Vision wurde für Neuendettelsau und Sachsen-Lichtenau getrennt erstellt.
Die Gemeindevisionen sollen beschreiben, was wir können, was wir wollen und von was wir uns künftig ggf. trennen müssen. Sie sind dann im zweiten Quartal Ausgangspunkt für eine Vision auf Ebene des Pastoralraums Heilsbronn, wo festgelegt wird, was wir gemeinsam machen wollen.
Unsere Vision reflektiert das Dokument 100 (Gemeinsam Kirche sein) der Deutschen Bischofskonferenz, welches unter anderem Leitgedanken für das Miteinander von Laien und Hauptamtlichen beschreibt.
Unsere Vision für St. Franziskus
Christus ist Mittelpunkt und Ziel unseres Handelns. Wir wollen unser Tun und Handeln auf Christus hin immer wieder überprüfen.
Dieser Satz steht über allem! Pfarrgemeinde ist kein Selbstzweck, sondern auf Christus hin ausgerichtet.
Die Pfarrgemeinde ist die unterste selbstständige pastorale Einheit innerhalb des Bistums. In ihr soll die Kirche als Einheit des Gottesvolkes in überschaubarem Lebensraum am Ort sichtbar und erfahrbar werden (Kernaussagen des 2. Vatikanischen Konzils und der Würzburger Synode)
Wir nehmen wahr, dass unsere Kirchengemeinde schrumpft, die Gottesdienstbesucher tendenziell weniger und aufgrund des demographischen Wandels älter werden. Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft einem Struktur-wandel unterworfen, der zu Herausforderungen der unter anderem bei der Finanzierung der Gemeinden führen wird. Wir werden uns nicht mehr alles leisten können. Das, was wir uns leisten wollen, muss auf Christus hin aus-gelegt sein.
Am Sonntag ist die Eucharistie durch nichts zu ersetzen. Und doch gibt es in unserem Land immer häufiger Diasporasituationen, in denen es den Gläubigen kaum mehr möglich ist, an der sonntäglichen Eucharistie teilzunehmen. Dann ist es gut, dass die Gläubigen auch dort zum Gebet zusam-menkommen, wo ansonsten gar kein Gottesdienst mehr gefeiert würde (Dokument 100 der Deutschen Bischofskonferenz)
Unser Pastoralraum ist verkehrstechnisch in West-Ost-Richtung erschlossen, bildet aber kirchlich eine Nord-Süd-Achse. Individuelle Mobilität (Auto) wird in Zukunft schwieriger finanzierbar sein, zudem stehen der Anfahrt zum zentralen Kirchort oftmals Alter, Zeitaufwand und Bequemlichkeit entgegen.
Wir wollen daher Kirche vor Ort erhalten und den pastoralen Raum vor allem für große Gottesdienste wie Firm- und Kommunionfeiern nutzen. So lange wie möglich, sollen vor Ort regelmäßig Gottesdienste mit Eucharistiefeier stattfinden.
Wir wollen daher Kirche vor Ort erhalten und den pastoralen Raum vor allem für große Gottesdienste wie Firm- und Kommunionfeiern nutzen. So lange wie möglich, sollen vor Ort regelmäßig Gottesdienste mit Eucharistiefeier stattfinden.
Wir wollen Kirche nicht als steinernes Gebäude, sondern als Gebäude aus menschlichen Bausteinen erfahrbar machen. Das bedeutet: Offenheit für alle Interessierten und das Erleben von Kirche als Pfarrfamilie über den Gottesdienst hinaus.
Dazu brauchen wir Räume, die für unterschiedliche Zwecke genutzt werden können, damit sich die Gemeindemitglieder als Pfarrfamilie begegnen und erleben können. Dabei wollen wir neben den älteren Menschen vor allem auch junge Familien ansprechen, um einen generationsübergreifenden Be-gegnungsraum anbieten zu können.
Hierfür ist unser Pfarrheim gut geeignet, welches neben Räumen auch über eine Küche verfügt. Falls wir die Finanzierung des Pfarrheims auch unter dem Aspekt der geforderten Klimaneutralität langfristig nicht gewährleisten können, streben wir Gespräche mit der evangelischen Ortsgemeinde St. Nikolai an, um gemeinsame Ideen für die Zeit nach 2035 (Zeithorizont der Diözese für Klimaneutralität) zu entwickeln.
Hierfür ist unser Pfarrheim gut geeignet, welches neben Räumen auch über eine Küche verfügt. Falls wir die Finanzierung des Pfarrheims auch unter dem Aspekt der geforderten Klimaneutralität langfristig nicht gewährleisten können, streben wir Gespräche mit der evangelischen Ortsgemeinde St. Nikolai an, um gemeinsame Ideen für die Zeit nach 2035 (Zeithorizont der Diözese für Klimaneutralität) zu entwickeln.
Für unsere renovierungsbedürftige Kirche streben wir eine Brückenlösung durch kleinere Renovierungsarbeiten an, um Zeit für neue Ideen zu gewinnen. Auch hier ist eine Zusammenarbeit mit der evangelischen Schwesterkirche eine denkbare Lösung für die Zukunft.
Wir spüren, dass wir die Jugendarbeit nicht mehr alleine leisten können. Ziel ist es, mit anderen Gruppen wie der Jugendkirche St. Nikolai und den Pfadfinderinnen St. Georg zusammenzuarbeiten, um auch langfristig eine christliche Jugendarbeit gesichert zu sehen. Diese Zusammenarbeit ist in ähnlicher Weise auch für andere Gruppen wie z.B. die Seniorenarbeit und Altenbesuchsdienste denkbar. Dieser Aspekt ist umso interessanter, als in unserer Pfarrei viele Menschen in konfessionsverbindenden Ehen leben. Für die Ministrantenarbeit streben wir eine Lösung auf der Ebene des Pastoralen Raumes an.
In der Sakramentenvorbereitung hat sich die Zusammenarbeit mit Sachsen-Lichtenau bewährt; größere Strukturen auf Ebene des Pastoralen Raumes sind aufgrund der Verkehrssituation und der vielen zu integrierenden Gruppen nur schwer zu realisieren. Wir streben hier aber eine zentrale Koordination und den Austausch von Ideen und Konzepten auf Ebene des Pastoralraums an.
Allgemeine Berufung zur Heiligkeit (Nachfolge Christi) „Unter Christen herrscht eine fundamentale Gleichheit." Auf unserem Weg sind wir offen für Veränderung (=Chancen) und wollen uns und andere ernst nehmen als selbstständige und mündige Christen durch die Verkündigung im Evangelium (Dokument 100 der Deutschen Bischofskonferenz)
In einer Kirche, die vom Vertrauen in die Charismen aller Gläubigen lebt, führt eine Fixierung auf die Frage nach dem, was ein Priester „darf“ oder ein Laie „nicht darf“, nicht weiter. Wir müssen uns vielmehr um ein theologisch-geistlich gegründetes Kirchenverständnis bemühen und dieses wei-terentwickeln (Dokument 100 der Deutschen Bischofskonferenz)
In einer Kirche, die vom Vertrauen in die Charismen aller Gläubigen lebt, führt eine Fixierung auf die Frage nach dem, was ein Priester „darf“ oder ein Laie „nicht darf“, nicht weiter. Wir müssen uns vielmehr um ein theologisch-geistlich gegründetes Kirchenverständnis bemühen und dieses wei-terentwickeln (Dokument 100 der Deutschen Bischofskonferenz)
Um uns auf den zunehmenden Mangel an Priestern und Hauptamtlichen vorzubereiten, wollen wir geeignete Laien ausbilden und beauftragen. Diese sollen in zeitgemäßen Lobpreis- und Wortgottesdiensten eingesetzt werden, um junge Familien und Kirchenferne mit neuen Formen geistlicher Angebote anzusprechen. Moderne Kirchenmusik und Digitalisierung (Social Media und YouTube) werden dabei eine wichtige Rolle spielen.
Wichtig ist uns auch, dass Laien eine Aufwandsentschädigung erhalten, da sie verstärkt elementare Aufgaben von Hauptamtlichen übernehmen. So können wir auch Menschen motivieren, die mangels Einkommen keine Ehrenamtspauschale in Anspruch nehmen können. Nur so können wir die Sak-ramentenvorbereitung auch in Zukunft sicherstellen.
Dieser Veränderungsprozess in der Gemeindestruktur, in den Gebäuden und in der ehrenamtlichen Mitarbeit bedarf der Unterstützung durch die Diözese, indem auch die Ausbildung der Priester und Hauptamtlichen auf der Grundlage des Dokumentes 100 der Deutschen Bischofskonferenz auf Teamfähigkeit ausgerichtet wird.